In meinem Angebot zur Körperpsychotherapie kommen neben dem Gespräch Methoden aus der Bioenergetik, der Biodynamischen Körperpsychotherapie, der Konzentrativen Bewegungstherapie (KBT) und der körperorientierten Therapie nach Scharfetter zum Einsatz. Alle Methoden konzentrieren sich auf den körperlichen Ausdruck sowie das körperliche Empfinden, das im Alltag oft nicht bewusst ist. Die Methoden zählen zu den humanistischen Psychotherapieverfahren und sind tiefenpsychologisch fundiert.

Bioenergetik und biodynamische Körperpsychotherapie

Die Bioenergetik basiert auf der Arbeit des Psychoanalytikers Wilhelm Reich. Ab Ende der 1940er Jahre wurde die Bioenergetik von Alexander Lowen in den USA weiterentwickelt. Mit den Übungstechniken der Bioenergetik werden körperliche Phänomene fokussiert und ins Bewusstsein gerückt. Der Mensch wird sich seines Körpers bewußt, erlebt den Körper und gewinnt ein neues Verhältnis zu sich selbst, wodurch auch Angstzusstände und Stress-Situationen leichter überwunden werden können.

Die Biodynamische Körper-Psychotherapie wurde Mitte der 50er Jahre von der norwegischen Diplom-Psychologin und Physiotherapeutin Gerda Boyesen entwickelt. Über verschieden Techniken wie bspw. die biodynamische Massage werden verspannte Muskeln bearbeitet, Gewebe entstaut und ein gesunder Atemfluss (wieder)erlernt. Wird auf der gefühlten körperlichen Ebene sowie in einer vertrauensvollen Beziehung zur Therapeutin eine andere Erfahrung möglich, können gefühlsmäßig verinnerlichte Glaubenssätze verändert werden. Die natürliche Zirkulation der Lebensenergie wird wieder hergestellt. Die Klienten spüren mehr Energie, was die Gesundheit fördert und spürbar zu mehr Lebensfreude führt.

Konzentrative Bewegungstherapie

Die Konzentrative Bewegungstherapie (KBT) kommt vor allem bei der stationären Arbeit mit psychosomatischen Patienten in der Gruppe zur Anwendung. Elemente daraus fließen ein in die Bewegungstherapie mit psychiatrischen Patienten und in die Arbeit mit schizophrenen Patienten stationär. Die KBT geht davon aus, dass prägende Erlebnisse und Empfindungen im Laufe des Lebens ihren Ausdruck in bestimmten Körperhaltungen oder Verhaltensweisen finden. In der KBT geht es darum, Wahrnehmung und Bewegung zu nutzen, um Erinnerungen an diese Ereignisse zu reaktivieren. Neben Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen setzt die KBT Objekte wie Tücher, Steine oder Stäbe ein, die Symbolfunktion einnehmen können. Diese Körpererfahrungen werden anschließend im Gespräch ausgetauscht und reflektiert. Verhaltensmuster werden so identifiziert und differenzierter wahrgenommen, mögliche Veränderungs- und Entwicklungsprozesse werden deutlich.

Körperorientierte Bewegungstherapie bei schizophrenen Störungen auf einer psychiatrischen Station

Die stationäre körperorientierte Therapie mit schizophrenen Patienten erfordert laut Scharfetter eine spezielle Herangehensweise, weil bei schizophrenen Menschen „die Beziehungsstörung eine Störung der basalen Dimensionen des Ich-Bewusstseins“ ist. Gestört ist nicht nur die Beziehung zum eigenen Körper sondern auch zu Raum und Zeit, zu den Dingen und zu anderen Menschen. Ziel der Therapie ist es, zunächst über Wahrnehmungsübungen zu erfahren, dass der eigene Körper real und lebendig ist. Scharfetter definiert dabei fünf basale Dimensionen der Störungen des Ich-Bewusstseins:

  • Ich-Vitalität (Gewissheit der eigenen Lebendigkeit),
  • Ich-Aktivität (Gewissheit der Eigenbestimmung des Erlebens, Denkens, Handelns),
  • Ich-Konsistenz (Gewissheit eines kohärenten Lebensverbandes),
  • Ich-Demarkation (Abgrenzung des Eigenbereiches),
  • Ich-Identität (Gewissheit der eigenen personellen, physiognomischen, sexuellen, biographischen Identität).

Die Bewegungstherapie ist ein Angebot zur Begleittherapie bei guter Compliance. Sie findet in einer (halb) geschlossenen Gruppe oder einzeln und in engem Austausch zum behandelnden Arzt/Psychotherapeuten statt. Neue Patienten werden nach Rücksprache mit dem behandelnden Psychiater oder Psychotherapeuten aufgenommen.